Habt ihr euch schon mal auf ein Album gefreut, nur um dann leider festzustellen, dass es euch einfach nicht packt? Genau so ging’s mir mit Schlau aber Blond von Shirin David. Ich war neugierig, ob sie ihren Stil weiterentwickelt hat, ob sie mich wie beim letzten Album wieder überraschen kann. Atzen & Barbies hat mich abgeholt, darüber habe ich ja bereits gebloggt. Aber ehrlich gesagt, hat das Album eher das Gegenteil bewirkt.
Ich check ja, dass der Vibe hier bewusst leicht sein soll. Shirin wollte anscheinend nicht alles zu ernst nehmen, ein bisschen Pop, ein bisschen freche Attitude, ein paar augenzwinkernde Lyrics. Aber genau da liegt für mich das Problem: Es fühlt sich alles zu sehr nach einer sicheren Nummer an. Das war beim letzten Album eben anders. Diesmal klingen die Songs wie eine Sammlung von Musiktrends aus der Vergangenheit, von Sabrina Carpenter bis hin zu Katy Perry und Timbaland. Klar, das sind alles Namen, die für erfolgreiche Sounds stehen. Aber genau das macht das Album auch so austauschbar. Es gibt keinen Moment, der mich wirklich überrascht oder hängen bleibt.
Ein weiteres Problem für mich ist die „Süßmausi“-Sprache, die Shirin auf mehreren Tracks benutzt. Dieses bewusst kindliche, fast übertrieben naive Gequatsche mag für manche vielleicht ein ironischer Move sein, aber für mich fühlt es sich oft einfach seltsam an. Es erinnert stark an einen Trend, der schon längst durch ist. Man merkt auch, dass einige Social-Media-Referenzen auf dem Album ein bisschen zu spät kommen, was gestern noch lustig war, kann heute schon altbacken wirken.
Lyrisch dreht sich vieles um den klassischen Rich-Girl-Lifestyle: Geld ausgeben, schön aussehen, ein sorgloses Leben führen. Klar, das hat seinen Platz im Pop, aber wenn das über die gesamte Albumlänge fast ununterbrochen durchgezogen wird, wird’s einfach eintönig. Es gibt kaum Kontraste, kaum echte Emotionen. Die einzigen Momente, die aus der Masse herausstechen, kommen am Ende. speziell mit dem Song FSK 16. Da zeigt Shirin endlich mal wieder die Energie und den Biss, den viele ihrer Fans lieben. Hätte es mehr solche Tracks gegeben, wäre das Album für mich viel spannender.
Jetzt bleibt die Frage: Ist Schlau aber Blond ein schlechtes Album? Nein, das nicht. Aber es ist für mich auch keines, das man lange in Erinnerung behält. Es ist ein Soundtrack für den Sommer, für Instagram-Stories, für den Weg zur nächsten Party aber es fehlt das gewisse Etwas, das es wirklich besonders machen würde. Vielleicht bin ich einfach nicht die Zielgruppe, aber ich hätte mir mehr gewünscht.
Was meint ihr? Fehlt euch auch die Tiefe oder feiert ihr das Album trotzde