Ich muss euch ganz ehrlich sagen, als ich das erste Mal von „NCIS: Origins“ gehört hab, war ich ein bisschen skeptisch. Ich mein, NCIS hat mich irgendwann so dermasssen ermüdet, dass ich aufgehört hab, weiterzuschauen. Ich glaub, das war so um Staffel 10 rum. Da haben sich die Geschichten einfach wiederholt, und ich hatte das Gefühl, ich hab jetzt alles gesehen, was es zu sehen gibt. Aber dann taucht plötzlich diese neue Serie auf, halt anders als die bisherigen Spin Offs, und irgendwie klingt das alles doch wieder ziemlich interessant. Ich mein, ein Prequel zu Gibbs‘ Leben? Das musste ich mir schon anschauen.
Also hab ich mich hingesetzt und die erste Folge von „NCIS: Origins“ geschaut. Der erste Eindruck? Wow, endlich wieder was Frisches! Austin Stowell als der junge Gibbs bringt da echt eine neue Dynamik rein. Man merkt, dass er sich voll reinhängt, um diesen jungen, noch nicht ganz so gesetzten Gibbs glaubwürdig darzustellen. Es ist schon faszinierend, zu sehen, wie er all das durchmacht, was ihn später zu diesem harten, aber trotzdem sympathischen Anführer gemacht hat, den wir alle aus dem Original kennen.
Natürlich hilft es auch, dass Mark Harmon als Erzähler im Hintergrund zu hören ist und sogar einen kleinen Cameo-Auftritt hat. Das gibt dem Ganzen irgendwie ein vertrautes Gefühl, wie eine Brücke zur alten Serie. Harmon ist halt immer noch Gibbs, auch wenn er sich inzwischen mehr auf das Produzieren und Erzählen konzentriert. Ganz ehrlich, es fühlt sich einfach gut an, dass er nicht komplett weg ist.
Was ich an „NCIS: Origins“ besonders cool finde, ist der Ansatz zurück in die 90er. Die Serie spielt in einer Zeit, wo Computer noch klobige Kisten waren und Ermittlungen wirklich Handarbeit gebraucht haben. Das gibt dem Ganzen eine ganz andere Attitüde, so ein bisschen mehr Oldschool-Crime-Drama. Man merkt auch, dass die Serie den Mut hat, weniger politisch korrekt zu sein, besonders durch Mike Franks, der von Kyle Schmid gespielt wird. Der Typ ist echt noch der alte Cowboy, und das passt einfach perfekt in die Zeit, in der „Origins“ spielt.
Ein kleines Manko? Ja, die Story der ersten Folge „Enter Sandman“ war vielleicht ein bisschen vorhersehbar. Der Sniper-Fall wurde am Ende recht abrupt gelöst, und das Finale kam irgendwie zu schnell. Aber ganz ehrlich, das war nicht der Hauptgrund, warum ich dran geblieben bin. Es war mehr das Team, das mich begeistert hat: Special Agent Lala Dominguez, die Gibbs am Anfang misstraut, und Bernard Randolf, der sofort ein Buddy wird. Die haben alle echt Charakter und bringen eine neue Dynamik rein, die sich von den alten NCIS-Teams unterscheidet.
Was soll ich sagen? „NCIS: Origins“ hat wirklich das geschafft, was ich mir von einem neuen NCIS gewünscht hab. Klar, es ist immer noch ein Crime-Drama, und das wird auch nie anders sein, aber es fühlt sich frisch an. Vielleicht ist es genau das, was das Franchise gebraucht hat. Ich werd auf jeden Fall dranbleiben und schauen, ob der frische Wind anhält. Und bitte bitte, es braucht auch hier nicht wieder 20 Seaons davon. Ein paar und dann lasst es gut sein bitte 😛